Thorsten Knebel - Ein anderer Tag
Neue Bilder
Seit Januar 2010 arbeitet Thorsten Knebel an der Serie „Ein anderer Tag“. Die Papierarbeiten entstehen wie Tagebuchaufzeichnungen und sind Momentaufnahmen des jeweiligen Tages. Der Titel der einzelnen Arbeiten ist das Entstehungsdatum und zugleich der Hinweis auf den Zeitraum, in dem das Bild entstand. Die Arbeiten werden an einem einzigen Tag begonnen und fertig gestellt. Knebel beginnt mit einer Idee, einer Erinnerung, einer Assoziation. Daraus entwickelt er seine Bilder, überprüft, überarbeitet oder beginnt neu und erprobt einen anderen Weg der Konkretisierung.
Das Ergebnis ist ein komplexes Gefüge von Linien, Klecksen, Farben und Formen, die sich überlagern und so eine
mehrschichtige Räumlichkeit erzeugen. Die verwendeten Farben drücken keine eindeutig belegbare Stimmung aus.
Die Farbklänge und –kompositionen entwickeln sich während des Entstehungsprozesses und können so
durchaus auch eine Abfolge unterschiedlicher Empfindungen zum Ausdruck bringen. Knebel greift hier nicht rational ein,
lässt die Bilder entstehen. Doch erkennbare Bezüge zur sichtbaren Welt stellen sich kaum ein.
Farbliche Veränderungen gehen mit Mal- und Zeichentechniken einher, die sich kontinuierlich entwickeln. Dies geschieht
auch durch Wiederaufgreifen von bereits fertig gestellten Bildern, die auf diese Weise einen eigenen Zyklus bilden.
So entstanden Kreide- und Collagenserien, deren Ideen nochmals aufgegriffen und in anderer Form umgesetzt
werden.
Losgelöst von einer festgelegten Thematik sind Bilder entstanden, die ausschließlich der Idee des täglichen Bildes
verpflichtet sind. Der Entstehungs- bzw. Malprozess ist ein zentrales Element dieses Zyklus. Dieser Prozess ist durch die
unterschiedlichen Techniken abgebildet und in den Bildern ablesbar.
Grundformen kehren wieder: Bögen mit nach oben gewölbter Rundung, rechteckige und runde Formen gehören zu den
beständigen Elemente. Sie können für Torbögen, Fenster, sich auflösende Verstrickungen stehen.
Musik, die Knebel während des Arbeitens hört, kann die Darstellung beeinflussen - durch die Integration von
Worten, die mit der Musik verbunden werden. „Paradiso“ steht beispielsweise als Verknüpfung mit der Renaissance.
Die Arbeiten fordern den Betrachter. Sie deuten an, bieten Raum für eigene Assoziationen und Ideen. Wer sich darauf einlässt, wird immer wieder neue Entdeckungen machen. So können Landschaften, urzeitliche Höhlenmalerei, menschliche Konturen wahrgenommen werden.
Angeregt durch diese Papierarbeiten sind 2010 auch neue, farbenfrohe Arbeiten auf Leinwand von ungeheurer Frische und Spontanität entstanden, die in dieser Ausstellung zum ersten Mal gezeigt werden.
(Text: Gabriele Matthes)
Die Entwicklung der Serie "Ein anderer Tag" kann auf der homepage von Thorsten Knebel verfolgt werden.
Vernissage: Freitag 15. Oktober 2010, 19.00 Uhr
Öffnungszeiten:
Samstag, 16. Oktober 2010, 12.00 bis 18.00 Uhr (auch "Offene Ateliers")
Sonntag, 17. Oktober 2010, 12.00 bis 18.00 Uhr (auch "Offene Ateliers")
Samstag, 23. Oktober 2010, 14.00 bis 16.00 Uhr
Sonntag, 24. Oktober 2010, 14.00 bis 16.00 Uhr
oder nach Vereinbarung unter thorsten@thorsten-knebel.de